In der Natur leben - wandern, essen, schlafen...

umweltessen.de • 3. August 2019

Meine Erfahrungen vom Wandern im Hunsrück

Bei Umweltessen.de geht es zwar in erster Linie um pflanzliche, also umweltschonende Ernährung. Aber man kann „umweltessen“ natürlich auch anders verstehen. In der Umwelt essen :-)

Ich war vor kurzem ein paar Tage in der Natur unterwegs. Ziemlich autark: mit Zelt, Kocher, etwas Vorrat, Wasser – alles dabei. Hier nun aus meiner Erfahrung ein paar Tipps zur Ausrüstung:

Als Vorab-Info: Ich war vier Tage alleine auf dem Ausoniusweg im Hunsrück unterwegs und hatte inclusive Essen und 2 l Wasser (unterwegs aufgefüllt) etwa neun Kilo Gepäck dabei. Ich bin täglich etwa 20 km gewandert. Es waren sehr heiße Tage, so dass ich nur einen leichten Sommerschlafsack und wenig Klamotten brauchte. Ich besitze keine High-Tech oder Ultralight-Ausrüstung. Und darum ging es mir auch: Im Wesentlichen mit dem zurechtzukommen, was ich habe und eventuell eben improvisieren.

Ich schreibe meine Erfahrungen hier zusammen, auch wenn es im Netz natürlich schon unglaublich viel dazu gibt. Trotzdem hat es mich einige Mühe gekostet, an brauchbare Informationen zu kommen. Daher hier meine Zusammenfassung:

Zelt:
Das Zelt ist gewichtsseitig der Knackpunkt und hier habe ich mir letztendlich doch Hilfe vom Profi geholt. Ich war über Wochen im Internet auf der Suche nach einem passenden Zelt: preisgünstig, doppelwandig, mit Alugestänge und leicht (< 2 kg) sollte es sein. Doppelwandig - also nicht „monodach“ - ist sehr wichtig, denn ihr habt keinen Spaß, wenn früh morgens das Kondenswasser von der Decke tropft. Das Gewicht von einwandigen Zelten ist zwar unschlagbar, aber davon sollte man sich nicht blenden lassen. Alu-Gestänge wollte ich, da Fiberglasstangen schnell mal brechen können und außerdem sehr viel schwerer sind.

Letztlich bin ich über einen outdoor-affinen Freund zu einem Tipi-Zelt gekommen. Mit Innenzelt und Stange wiegt es nur 1,5 kg. Unschlagbar leicht und kleines Packmaß. Noch dazu kann man gut darin aufrecht sitzen. Es bietet viel Bewegungsfreiheit, was bei den meisten leichten Ein-Mann-Zelten sonst schwierig ist. Leider ist so etwas nicht so leicht zu besorgen. Direktimport aus China. Die Info, wo man das Zelt kaufen kann, reiche ich nach.

Eine andere Empfehlung meines Freundes - und gewiss leichter zu besorgen - ist das „Gossamer“ von Jack Wolfskin. Es ist seit Jahren im JW-Programm und wird auch immer wieder aufgelegt. Ein solides Tunnelzelt mit gutem Preis-Leistungsverhältnis (ca. 100 EUR), Alu-Gestänge, 4.000 mm Wassersäule, 1,8 Kilo schwer. Kann man nicht meckern.

Isomatte:

Um Gewicht zu sparen, hatte ich mir im Baumarkt die simpelste Isomatte, eine dünne Kunststoffmatte mit Alubeschichtung gekauft. Kosten 4 EUR. Polsterung gleich Null. Ich hatte mir vorgestellt, am Schlafplatz dann Gras oder Moos zu sammeln und als zusätzliches Polster unter dem Innenzelt zu drapieren. Für die erste Nacht war ich dafür zu faul gewesen, was mir eine schlaflose Nacht bescherte. Für die zweite Zeltnacht habe ich mir die Mühe gemacht und es hat sich tatsächlich gelohnt, ich habe richtig gut geschlafen. Eine clevere und nachhaltige Art Gewicht zu sparen auf jeden Fall. Denn die regulären Isomatten von einschlägigen Herstellern wiegen Minimus 500 g und kosten dann auch entsprechend.

Essen:
Mein Ziel war, zumindest Essen für zwei warme Hauptmahlzeiten und Snacks zum Frühstück und für zwischendurch dabei zu haben.

Hier meine Ausrüstung:
ein Rund-Hobo,
eine Titan-Tasse mit Deckel, zum Kochen und gleichzeitig als Tasse zu nutzen,
2 Tüten „Quinoa-Cup“ á 100 g von Davert,
150 g Bulgur, selbst gewürzt mit Salz und Al`Arrabiata-Gewürz.
Ist jetzt nicht besonders abwechslungsreich, aber für mich war das die einfachste Lösung. Reis und Nudeln müssen länger kochen. Bulgur und Quinoa ziehen nur in heißem Wasser und werden automatisch weich. Ein großer Vorteil. Und – man bleibt wirklich lange satt damit. Außerdem dabei hatte ich
350 g Müsli,
eine Packung Hafer Cuisine, passt super zum Müsli dazu und auch zum Verfeinern fürs Kochen,
eine Packung Cashew-Cranberry-Mischung und vier Müsliriegel.
Zwei bis drei Tage kommt man damit gut um die Runden.

Blasen:
Von der folgenden wichtigen (!) Info habe ich erst hinterher erfahren (hatte mir am zweiten Tag eine fette Blase gelaufen): Um Blasen zu vermeiden, immer gleich einschreiten, wenn sich ein heißes, unangenehmes Gefühl an den Füßen bemerkbar macht. Anhalten, Schuhe und Socken aus, kurz auslüften lassen, Wundpflaster zuschneiden und auf die trockene Hautpartie kleben. Trockene Socken anziehen, derweil die anderen am Rucksack auslüften lassen. Sonst wird eine längere Tour schnell zur Tortur!

Insekten:
Auf jeden Fall an Insektenspray denken – durch den Schweiß und die Hitze zieht man im Wald viele Mücken und Bremsen an. Ich hatte Eukalyptusölspray vom dm dabei. Das konnte ich immer wieder nachsprühen und es erfrischte auch noch wunderbar.

Wasser:
Wasser ist das A und O auf so einer Tour. Ich bin meist auf Nummer sicher gegangen und habe lieber mal ein paar Kilometer etwas zu viel mitgeschleppt. Auf meinem Weg lagen immer wieder kleine Ortschaften, in denen ich jemanden nach Wasser fragen konnte. Die Leute sind im Allgemeinen sehr hilfsbereit. Mit der kompakten 2 l Flasche (ursprünglich Flasche mit destilliertem Wasser) kam ich gut zurecht – und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Klar ist es tourenabhängig, wie viel Wasser auf der Route verfügbar ist. Zur Not lohnt es sich, ein paar Micropur-Tabletten einstecken zu haben. Die eliminieren Bakterien und Viren in 30 Minuten, Amöben und Giardia in 120 Minuten.

Nächstes Mal anders?
Ich hatte keine Regenjacke dabei und wollte mir im Notfall einfach das Außenzelt als Schutz überwerfen. Für längeren Nieselregen wäre das natürlich nicht kommod gewesen. Nächstes Mal nehme ich auf jeden Fall einen Regenponcho mit, egal wie das Wetter gemeldet ist.

Das Müsli, das ich dabei hatte - sorry REWE- hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Vorher probieren, lohnt sich also. Was ich das nächste Mal aber auf keinen Fall mache: ich habe den Rest der Tüte nach dem ersten Frühstück leichtfertig entsorgt. Am Ende der Tour wurde mir dann das Essen knapp, da es im Hunsrück kaum mehr Gasthäuser und auch nicht viele Bäcker gibt. Kleine Sünden werden sofort bestraft :-)

Investieren möchte ich fürs nächste Mal in einen Ultralight-Schlafsack. Mein Rucksack ist auch schon 15 Jahre alt und nicht der leichteste. Da lässt sich sicher noch Gewicht sparen und gleichzeitig Komfort steigern.

Ansonsten hat die Ausrüstung funktioniert. Und die Tour hat wirklich Spaß gemacht. Ich fand es extrem befreiend, nichts vorplanen zu müssen. Keine Zimmerbuchung, kein Transfer, kein festgelegtes Ziel. Probiert es aus und schreibt mir gerne eure Erfahrungen!

Blog Umweltessen.de

von umweltessen.de 26. Oktober 2021
Im Dezember wird es einen veganen Weihnachtskochkurs an der VHS Mainz geben. Anmeldung bis 8.12. über die Homepage der VHS. Im März ist dann ein veganer Einsteigerkurs geplant, in dem es um den unkomplizierten Umstieg auf vegane Ernährung gehen wird. Unter TERMINE findest du alle Infos zu den Kochkursen.
von info 4. August 2021
Wenn du über Umweltessen mehr erfahren möchtest, folge meinem Instagram-Account " umweltessen.de ". Dort bringe ich viele Fotos aus meinem Gemüsegarten, zeige, was bei mir so Pflanzliches in der Pfanne brutzelt und welche Veranstaltungen ich besuche. Alles rund ums Thema gesundes, genussvolles Essen ohne Tierleid.
von Silke Hothum 20. Juni 2019
Am 15. Juni fand mein erster Tofu-Kochkurs in der Küche der "Grundschule an der Burg Klopp" in Bingen statt. Diesmal sollte es hauptsächlich um das Kochen mit Tofu gehen, da ich Tofu als überaus vielfältiges Lebensmittel - gerade in der pflanzlichen Küche - schätze. Ich hab mich sehr über die Resonanz gefreut! Es waren acht Teilnehmer und alle haben sich sehr ins Zeug gelegt. Es sind wieder extrem leckere Sachen entstanden, wie auch auf den Fotos zu sehen ist. Zuerst habe ich alle von mir auswählten und geprüften Rezepte kurz vorgestellt und jeder hat sich ein für ihn spannendes Rezept ausgesucht. Anschließend wurde wild gekocht. Die Schulküche ist gut ausgestattet, es gibt vier Kochbuchten mit Herd und jeweils allen wichtigen Utensilien, so dass das Kochen dort wirklich Spaß macht und unkompliziert ist. Die VHS hat außerdem noch zusätzliche Gerätschaften vorort, wie Pürierstab, Mörser, Küchenwaagen etc. Am Ende nach ca. zwei Stunden konnten wir zusammen alles verkosten. Was wurde gekocht: Tomatenaufstrich, Tempeh-Geschnetzeltes, Tofu wie Feta, vegane Burger und veganes Rührei. Das Highlight war aber der rein pflanzliche Käsekuchen, der durchweg alle überzeugt hat. Vielen Dank an alle fürs Mitmachen - hat wieder sehr großen Spaß gemacht! Auch im zweiten Halbjahr wird es wieder pflanzliche Kochkurse an der VHS Bingen geben. Termine hier . Macht also gerne Werbung dafür! Lieben Gruß, Silke
von info 8. Mai 2019
Am 24. und 25. Mai steigt das Veggie Street Food Festival in Gensingen! Mit einem vielseitigen Rahmenprogramm: Kochshows, ein Kochkurs für Kinder, Jazzfrühshoppen am Samstag, vielen Bandauftritten und DJs. Jeweils von 10 bis 20 Uhr. Viele regionale Gastonomen stellen ihre Künste live vor und bieten eine breite Palette rein pflanzlicher Gerichte an. Ein Muss für alle, die ihren kulinarischen Horizont erweitern wollen oder sich auch einfach nur inspirieren lassen wollen, wie Kochen auch mit weniger Fleisch funktionieren kann. Weitere Infos gibt´s unter www.bekoemmlich-essen.de.
von umweltessen.de 13. März 2019
So, mein erster pflanzlicher Kochvormittag ist Geschichte! Vielen Dank an euch Teilnehmer :-) Hat mir großen Spaß gemacht, mit euch zu kochen! Und es sind auch durchweg ansprechende Gerichte entstanden, die noch dazu vorzüglich geschmeckt haben! Einfach klasse... Natürlich habe ich viel zu wenig Fotos von den einzelnen Gerichten gemacht. Vielleicht hat einer der Teilnehmer/innen noch ein paar gute Fotos in petto??? Würde mich freuen... (Vor allem von den Sesam-Hamburgerbrötchen, die sind nämlich auf dem Foto oben gar nicht drauf und sahen doch so zum Anbeißen aus.) Unter anderem haben wir "Lebenswurst" gemacht. Das konkrete Rezept hatte ich von den Inhabern des Bio-Hotel SeinZ in Bad Kohlgrub - vielen Dank an Doris ;-) Aber man findet es in vielerlei Abwandlung im Netz und in Büchern, u.a. in "Tierfreischnauze". Allein wegen des Namens ist die Vorstellung hier ein Muss (!): --------------------------------------------------------------------- Lebenswurst Lebenswurst erinnert, wie der Name schon andeutet, in Konsistenz und Geschmack an Leberwurst und ist eine deftige Aufstrich-Alternative. Das Rezept funktioniert sowohl mit Pürierstab als auch mit Mixer. Für 2-3 Gläser à 200 ml, ca. 20 min Zubereitung Zutaten: 1 mittelgroße Zwiebel 1 Dose Kidneybohnen (400 g Füllmenge) 170 g Räuchertofu (oder Naturtofu + Rauchsalz) 30 g Öl 1 EL Majoran Salz und weißen Pfeffer Anleitung: Die Zwiebel sehr fein würfeln und mit Öl glasig anschwitzen bis sie leicht braun werden. Anschließend zusammen mit den anderen Zutaten pürieren, bis eine Konsistenz entsteht, die an Leberwurst erinnert. Wenn nötig kann man noch etwas Öl zusätzlich hinzufügen. -------------------------------------------------------------------------- Schöne Grüße und danke fürs Lesen :-) Silke (die Frau in Weiß)
von umweltessen.de 20. Februar 2019
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von umweltessen.de 18. Februar 2019
Wer sich für die Anfänge der Tofuherstellung in Deutschland Anfang der 80er interessiert - und auch, wer noch nicht - kann in diesem Buch von einem der ersten Tofuproduzenten Kurioses erfahren. Von deutschen Beamten, die sich jahrelang unbeirrt immer wieder auf das „Milchgesetz“ beriefen, weil sie das neue Lebensmittel einfach nicht einordnen konnten. Von einem GSG9-Einsatz, um eine Tofurei zu schließen. Man muss sich vorstellen: Bis 1989 war das Herstellen von Tofu in Deutschland nicht legalisiert - bis endlich eine Klage der EU vor dem Europäischen Gerichtshof dem irrationalen Spuk ein Ende setzte. Unterhaltsames Buch auf jeden Fall!
von umweltessen.de 17. Februar 2019
Eckard von Hirschhausen stellt konkrete Forderung, um dem überhöhten Fleisch- und Milchkonsum entgegenzuwirken.
von umweltessen.de 11. Februar 2019
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von umweltessen.de 13. Januar 2019
Das Familienunternehmen Rügenwalder Mühle ist Vorreiter bei der Produktion von vegetarischen und veganen Aufschnitten und hat damit auch zunehmend wirtschaftlich Erfolg. Eine sehenswerte Talkrunde, bei der die Chefs persönlich Rede und Antwort stehen! Video anschauen
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